6 Gedanken zu …. Entschleunigung durch Achtsamkeit & Humor für Mensch-Hund-Teams

Foto von Sylvia van Heek Fotografie

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𝐖𝐚𝐬 𝐀𝐜𝐡𝐭𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐇𝐮𝐦𝐨𝐫 𝐯𝐞𝐫𝐞𝐢𝐧𝐭 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐇𝐚𝐥𝐭𝐮𝐧𝐠 𝐯𝐨𝐧 𝐎𝐟𝐟𝐞𝐧𝐡𝐞𝐢𝐭

Artikel 11 des „Kölsches Grundgesetztes“ –„Do laachs de disch kapott – Da lachst du dich kaputt“; Bewahre dir deine gesunde Einstellung zum Humor!
Achtsamkeit und Humor sind wichtige Fähigkeiten, die in uns stecken und die wir ausbauen können, um dem Alltag zu begegnen. Im Zusammenleben mit unserem Hund können wir dadurch mehr Leichtigkeit erleben.
Wir sind Lebewesen und glücklicherweise nicht perfekt. „Vollkommen- unvollkommen“, um Vanessa Pfister zu zitieren. Alles, was wir trainieren, läuft in unserem Alltag nicht immer nach Plan und geht mal schief.
Also schmunzle oder lach dich auch mal über dich und deinen Hund kaputt.

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𝐃𝐚𝐬 𝐆𝐞𝐡𝐢𝐫𝐧 𝐚𝐥𝐬 „𝐏𝐫𝐨𝐛𝐥𝐞𝐦𝐥ö𝐬𝐞𝐦𝐚𝐬𝐜𝐡𝐢𝐧𝐞“

Unser Gehirn ist ständig ‚on‘. Wer kennt es nicht? Ist eine Aufgabe erledigt und wir kommen zu Ruhe, springt unser Gehirn an und stellt die nächste unerledigte Aufgabe vor, auf die sich unsere Aufmerksamkeit lenkt, ganz nach dem Motto: „Ich muss noch mit dem Hund raus, ihn füttern, zu Abendbrot decken etc.“ Unser Gehirn produziert einen ständigen Strom von Gedanken, Vorstellungen, Aufgaben, Impulsen, Körperempfindungen etc. Es hüpft gerne wild in die Vergangenheit oder Zukunft. Das ist normal!

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𝐀𝐜𝐡𝐭𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐡𝐞𝐢ß𝐭 „𝐁𝐞𝐢 𝐒𝐢𝐧𝐧𝐞𝐧 𝐬𝐞𝐢𝐧“

Achtsam sein bedeutet, seine Wahrnehmung auf den gegenwärtigen Moment zu richten. Wir können den ständigen Strom der sensorischen Eindrücke und das „Gedankenwandern“ steuern lernen. Regelmäßige Praxis der Achtsamkeit beginnt ihre Wirkung nach ca. 6-8 Wochen zu entfalten, wirkt entschleunigend und stressregulativ. Achtsamkeit ist hilfreich und eröffnet eine detailliertere Wahrnehmung der Sinneseindrücke, vertieft die Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments und erfahrungsgemäß die Beziehung zu sich und zu seinem Hund. Der Bezug zum gegenwärtigen Moment schafft mehr Lebendigkeit.
Zur Natur der Achtsamkeit gehört immer auch das Rausfliegen aus der Achtsamkeit. Das zu bemerken ist der achtsamste Moment schlechthin und diesen mit Humor nehmen sicherlich hilfreich.

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𝐃𝐢𝐞 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫𝐰𝐞𝐡𝐫 ü𝐛𝐭 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐞𝐫𝐬𝐭, 𝐰𝐞𝐧𝐧 𝐞𝐬 𝐛𝐫𝐞𝐧𝐧𝐭

Wir erwarten von uns und unseren Hunden nicht allzu selten, Gelassenheit zu bewahren, wenn wir im Konflikt und damit im Stress sind. Damit Gelerntes im Konflikt abgerufen werden kann, sollte es unter ruhigen bis stressmoderaten Bedingungen trainiert werden. Eine regelmäßige Praxis kann nützlich sein, damit mehr Gelassenheit und Lockerheit im Umgang mit sich selbst, anderen Menschen und unseren Hunden entstehen kann. Regelmäßige kurze Übungen sind da Gold wert, um die Achtsamkeitsfähigkeit auszubauen.
Täglich kleine Übungen summieren sich zu großen Veränderungen. Schritt für Schritt werden neue neuroanale Strukturen aufgebaut, die der Stressregulation dienen.

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𝐀𝐜𝐡𝐭𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐟𝐭 𝐑𝐚𝐮𝐦 𝐟ü𝐫 𝐋𝐞𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭

Durch Achtsamkeit entwickelt sich eine zunehmend bewertungsfreie innere Beobachterperspektive in Bezug auf sich, seinen Hund und die Umgebung. Eine hilfreiche Distanz zu den Geschehnissen des Alltags wird ermöglicht. Eigene Bewertungen, die Stress in verschiedenen Situationen auslösen, werden schneller registriert. Wir können die Entstehung von Bewertungen nicht immer verhindern, aber wir können sie wahrzunehmen und mit ihnen umgehen lernen. Durch die achtsame hilfreiche Distanz entsteht mehr Lockerheit und wir bekommen mehr Einfluss zwischen Reiz (unangeleinter Hund kommt auf dich zu) und Reaktion (Verkrampfung, Erstarren, Leine kurbeln und kurz nehmen) dazwischen zu kommen. Wir gewinnen Zeit, uns auf eine herausfordernde Situation innerlich einzustellen (z.B. durchzuatmen, Blickrichtung steuern, bewusste Entscheidung treffen, einen anderen Weg zu nehmen etc.). Die belastende Seite der Stimmungsübertragung z.B. in Hundebegegnungen kann reduziert werden.
Achtsamkeit fördert auch die Akzeptanz von Situationen und „Haken dran machen“. Hatte man eine schwierige Situation, kann man schneller loslassen und bleibt nicht stunden- oder tagelang darauf hängen.

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𝐀𝐜𝐡𝐭𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐬𝐜𝐡ä𝐫𝐟𝐭 𝐝𝐞𝐧 𝐁𝐥𝐢𝐜𝐤 𝐟ü𝐫 𝐝𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐇𝐮𝐧𝐝

Achtsamkeit stärkt deine Einschätzungssicherheit für das Ausdrucksverhalten deines Hundes und dessen Bedürfnisse. Du wirst in der Körpersprache deines Hundes immer mehr sehen und insgesamt wahrnehmen. Das wiederum verstärkt dein Wissen und die Vorhersagbarkeit um die Reaktionen deines Hundes. Mit der Zeit kannst du deutlich schneller und intuitiver Veränderungen in der Körpersprache deines Hundes registrieren. Aus diesem Verständnis und dieser Einschätzungsgrundlage heraus können konstruktive Lösungen für den Alltag mit deinem Hund entstehen. Das Problemlösemanagement wird flexibler.
Denn Anspannung macht uns unflexibel. Gelassenheit & Ruhe macht uns im Denken & Verhalten flexibler. Erlerntes kann aus dem Training besser umgesetzt werden.

𝐌ö𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞 Ü𝐛𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧 & 𝐡𝐢𝐥𝐟𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐞𝐫 𝐑𝐚𝐡𝐦𝐞𝐧

1. Kleinschrittig üben: 1-5 Minuten täglich
2. Beginn möglichst in reizarmer & ruhiger Umgebung (Zuhause, Garten, ruhiges Waldstück)
3. Sieh es spielerisch!
4. Freu´ dich über jeden noch so kurzen gegenwärtigen Moment
5. Frei von Leistungs- und Zeitdruck
6. Finde die Übung, die stimmig für dich ist und passe sie flexibel für dich und deinen Hund an
  • Ruhiges und bewusstes Anziehen des Halsbandes/Geschirrs am Hund & Anklicken der Leine.
  • Zuhause; Hund liegt beim Ruhen seitlich an oder neben dir. Wenn Körperkontakt okay ist, lege deine Hand ganz natürlich seitlich auf seinen Brustkorb. Nur auflegen, nicht streicheln. Nimm die Atembewegung deines Hundes wahr.
  • Fokus nach außen: Setz dich mit deinem Hund, locker angeleint, in den Garten, Wald oder ruhiger Umgebung auf einen Baumstamm oder Bank. Der Hund ist neben dir, Leine locker in der Hand und ggf. einen Fuß auf die Leine gelegt. Nimm den Fokus weg vom Hund und betrachte die Umgebung. Nimm bewusst um dich herum wahr, was du siehst und hörst.
  • Im Sitzen oder in Bewegung: der Bezugspunkt ist der Atem. Folge einfach deiner Atmung; das Ein- und Ausatmen betrachten.
  • „Gehirn in Bewegung bringen“: Geh kurze Strecken von einigen Metern mit der inneren Aufmerksamkeit auf deine Füße gerichtet, in einem für dich angenehmen Tempo. Spiel mit dem Tempo, vielleicht erst langsam, dann etwas schneller. Finde das passende Tempo für dich. Wenn du deinen Hund dabeihast, dann leg mal bewusst keinen Wert auf die Leinenführigkeit.
Ich wünsche euch einen sonnigen Tag und schicke ganz liebe Grüße aus Köln,
eure Agnes
Agnes Blaeser

Agnes Blaeser

Angehende Hundetrainerin

Ich lebe in Hürth bei Köln.

Mein zu Hause ist jedoch kein Ort, sondern das Gefühl von wichtigen Menschen und Tieren umgeben zu sein.
Meine beiden Hündinnen Betty & Luna sind meine stetigen Wegbegleiterinnen.

Ich befinde mich in den letzten Zügen meiner Hundetrainerausbildung. Es ist mir wichtig, dass Menschen ein Gesamtbild im Zusammenleben mit ihrem Hund entwickeln, indem die Individualität des Menschen und des Hundes berücksichtigt wird. Denn Verständnis und eine klare Kommunikation führt ins gegenseitige Vertrauen. Im sicheren und für den Hund verständlichen Rahmen darf eine vertrauensvolle & sichere Beziehung entstehen, die Freiräume schafft.

Kontaktdaten folgen sobald die Ausbildung abgeschlossen ist.