6 Gedanken zu …. Schlaf des Hundes

1

Hunde brauchen viel Schlaf

Hunde erleben die Welt durch ihre ausgeprägten Sinne sehr intensiv. Sie brauchen genügend Schlaf, um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können. Ein erwachsener Hund braucht am Tag ca. 17-20 Stunden Erholungszeit. Die verbringt er mit Ausruhen, dösen und dem eigentlichen Schlafen. Das Bedürfnis von Welpen und alten Hunden liegt sogar bei ca. 22 Stunden pro Tag. Das Schlafbedürfnis kann jedoch sehr individuell sein und hängt unter anderem auch von der Beschäftigung oder der Rasse ab. Grosse Hunde schlafen häufig mehr als kleine Hunde.

2

Gelerntes und Erlebtes wird im Schlaf verarbeitet

Eine wichtige Funktion des Schlafes ist die Entwicklung von Nervenverbindungen.Besonders Welpen und Junghunde entdecken in den Wachphasen ihre Umwelt und sammeln so wichtige Erfahrungen für ihr späteres Leben. Der Welpe braucht zwischendurch immer wieder viel Zeit zum ruhen. So kann er seine Eindrücke verarbeiten und abspeichern. Neu Erlerntes wird in der Wachphase im Hippocampus abgelegt und zwischengespeichert. Diese Hirnregion ist besonders wichtig für das Lernen und die Erinnerung. Erst im Tiefschlaf werden diese Informationen dann weiterverarbeitet. Schlafentzug führt dazu, dass Nervenzellen sich nicht richtig regenerieren können oder im schlimmsten Fall gar nicht ausgebildet werden.

3

Schlafphasen

Einen grossen Teil der Erholungszeit verbringt der Hund dösend. Während dieser Zeit reagiert er leicht auf Geräusche, Gerüche oder Bewegungen.Der eigentliche Schlaf läuft dann in unterschiedlichen Phasen ab. Er beginnt mit einem Leichtschlaf, der in einen Tiefschlaf übergeht und in der REM-Phase endet. (Rapid Eye Movement). Anschliessend folgt eine kurze Wachphase, bevor der nächste Zyklus beginnt. Fühlt sich der Hund sicher und geborgen in seiner Umgebung, können bis zu 20 solcher Zyklen aufeinander folgen. Hunde brauchen also unbedingt genügend Zeit, um sich erholen zu können.

4

Auch Hunde können träumen

In der Tiefschlafphase beginnt der Hund zu zucken, wuffen und seine Pfoten bewegen sich, als wolle er wegrennen. Diese Phase nennt sich Rapid Eye Movement (übersetzt heisst das: schnelle Augenbewegung). Eine physiologische Muskellähmung verhindert, dass er das Geträumte umsetzen kann. Sie ist ein völlig normaler und natürlicher Vorgang, der nur in dieser Schlafphase stattfindet. Der Hund sollte in dieser Zeit wenn möglich nicht erschreckt oder geweckt werden.

5

Schlafmangel macht auch Hunde krank

Hunde die nicht genug Schlafen oder ruhen, sind häufig überdreht. Hält der Schlafmangel über eine längere Zeit an, kann der Hund gereizt und sogar aggressiv werden. Dies kann langfristig das Immunsystem schwächen und zu chronischen Krankheiten führen.

6

Ruhe versus Auslastung

Viele der heutigen Hunderassen wurden ursprünglich gezüchtet, um eng mit dem Menschen zusammen zu arbeiten. Diese Arbeitsrassen sind häufig sehr aktiv und voller Energie. So sind Border Collies, Australian Sheperd, Malinois und Co. allzeit bereit Aufgaben zu übernehmen, woraus schnell der Eindruck entstehen mag, dass sie mehr Auslastung und weniger Schlaf brauchen. Doch leider führt das oft zu einer Überreizung und einer Überforderung des Hundes. Sie können nicht mehr runterfahren, sind überdreht, angespannt und nicht selten beginnen sie Fahrräder, Jogger etc. zu jagen. Für solche Hunderassen ist es besonders wichtig, im ersten Lebensjahr vor allem Ruhe und Selbstregulation zu erfahren. Auch im erwachsenen Alter brauchen sie stets ein gutes Gleichgewicht zwischen Bewegung, Auslastung und Ruhe. Weniger ist oft mehr und alle Hunderassen sollten früh lernen, dass Ausruhen und Nichtstun auch zu einem gesunden, erfüllten Hundeleben gehört.

Es grüßt euch,

eure Vanessa

Vanessa Pfister

Vanessa Pfister

Hundetrainerin (Schweiz)

Die schöne Schweiz ist meine Heimat, doch in der Natur, fühle ich mich überall zu Hause.

Seit einigen Jahren bin ich in der ganzen Schweiz als Hundetrainerin unterwegs. Dabei habe ich das grosse Glück in Deutschland, Österreich und der Schweiz, gemeinsam mit anderen Trainern, Seminare zu geben. So kann ich meine Freude am Reisen mit der Arbeit kombinieren.
Die Arbeit als Hundetrainerin bedeutet für mich, das Team mit seinen individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten wahrzunehmen, seine Ressourcen miteinzubeziehen und gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen.

Die Welt als Ganzheit zu verstehen, ist für mich das Fundament meines Seins und so lege ich grossen Wert auf einen respektvollen, achtsamen Umgang mit allem, was mir begegnet. Begleitet werde ich dabei von meinen beiden Hunden Chumani und Ivy. Sie zeigen mir täglich, wie wertvoll es ist, eine klare innere Haltung und Ausrichtung zu haben, um dem Leben zu vertrauen und all seine Herausforderungen annehmen zu können.

Die Natur ist stets darauf ausgerichtet, im Gleichgewicht zu sein. Und so ist auch ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit, durch Ruhe, Strukturen und natürliche Kommunikation eine Balance zu finden, damit zwischen den Menschen und ihren Hunden ein vertrauensvolles Miteinander möglich wird.